Seit 1995 restauriere und rekonstruiere ich Möbel und Geräte des 20. Jahrhunderts, konzipiere und gestalte Ausstellungen zu diesem Thema. Das umfasst Stühle, Tische, Leuchten, Tischgerät und vieles mehr. In Form, Konstruktion, Material und Farbgebung immer verschieden und dennoch miteinander verwandt.
Ganz gleich, ob diese als handwerkliches Einzelstück, als Teil einer Kleinserie oder als industrielles Massenprodukt hergestellt wurden – jedes Ding hat seine individuelle Geschichte, auf die es dabei einzugehen gilt. Gerade hier ist der Vergleich der Typen innerhalb ihrer Entwicklungsstadien ein interessantes Feld, bildet sich dabei doch die ständige Veränderung der technologischen Herstellungsmethoden im Detail ab. Nicht selten steht man hier vor der Frage, wie das jeweilige Objekt ursprünglich aussah, nach welchem Prinzip es funktionierte, wie es konstruiert, nach welchem Schlüssel es proportioniert wurde.
Die Restaurierung von Vorhandenem, der Rückbau von Verändertem, die Rekonstruktion von Verlorenem, ist eine handwerkliche, künstlerische wie technische Erhaltungs- und Forschungsarbeit; immer wieder neu, spannend und herausfordernd. Ein „Laborieren“, welches vielfach einen interessanten Austausch und eine Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen anderer Professionen mit sich bringt. Das Erarbeitete und Gesammelte schlägt sich letztlich dann auch in Ausstellungen und in Publikationen nieder.
Justus A. Binroth